Neue Berufe und Belebung der Wirtschaft durch die Hugenotten
Wirtschaftsaufschwung durch die damaligen Flüchtlinge
Die Hugenotten gehören allen Gesellschaftsschichten an. Das heißt, unter ihnen gibt es Adlige, Händler und viele Handwerker, die Kompetenzen und neue Techniken in das Aufnahmeland mitbringen. Bauern sind in der Minderheit.
Handwerker unter den Hugenotten
Unter den Handwerkern üben die Hugenotten ganz verschiedene Gewerbe aus wie Hut- oder Handschuhmacher, Gerber, Knopfmacher, Spitzenklöppler, Weber, Seifensieder,Tapezierer, Drucker, Buchbinder, Goldschmied, Juwelier usw. Für die wirtschaftliche Entwicklung Berlins und Brandenburg-Preußens sind die Hugenotten von besonderer Bedeutung. Gewerbe wie die Leder-, Seiden-, Samt- und Wollproduktion tragen dank neuer Techniken und besserer Werkzeuge zum Aufschwung bei. Auch der Bedarf an Luxusprodukten des Hofes wird von den französischen Migranten gedeckt. Und für viele „einfache Leute“ werden Gebrauchsartikel wie Öl, Seife und Kerzen erschwinglich.
Die Bauern unter den Hugenotten
Der größte Teil der Bevölkerung in Europa bestand damals aus Bauern. Sie waren arm und ungebildet. Unter den eingewanderten Hugenotten bilden sie nur eine kleine Minderheit, denn wer kein Geld hatte, dem wurde die Ausreise aus Frankreich nicht genehmigt.
Auf dem Land bauen die Hugenotten Dörfer wieder auf, die durch die Kriege verwüstet waren. Die Gärtner sorgen für den Anbau vieler neuer Obst- und Gemüsesorten.
Adlige unter den Hugenotten und die Armee
Die Ankunft von zahlreichen Offizieren kommt Brandenburg-Preußen und seiner Armee ebenfalls zugute, denn unter ihnen sind Experten für Festungen und Verteidigung: beides war damals bei der Führung der vielen großen und kleinen Kriege wichtig. Diese Hugenotten-Elite blieb dem Großen Kurfürsten und seinen Erben treu und dankbar. Sie trugen zur Gründung eines modernen Preußens bei.